Die Erweiterung der Ausstellung um das Exil

Das Exil der Töchter Erna und Hildegard Cohn und die Rückkehr von Hildegard nach Deutschland nach dem Ende des 2. Weltkrieges nach Deutschland sind die Themen der Erweiterung der Dauerausstellung im Jüdischen Museum der Cohn-Scheune Rotenburg.

Am Sonntag, den 23. Februar 2020, wird um 11.30 Uhr die erweiterte Ausstellung eröffnet. Neue Informationen über das Leben der beiden Cohn-Töchter seit ihrer Flucht vor dem NS-Regime in den Jahren 1938/39, ermöglichten diese Erweiterung der  bestehenden Ausstellung. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Jüdischen Museums Cohn-Scheune Rotenburg ist diese lang geplante und mühsam recherchierte Ergänzung ein wichtiger Baustein in Geschichte des jüdischen Lebens in der Stadt Rotenburg und darüber hinaus. Im Laufe dieses Jubiläumsjahres werden weitere Themen präsentiert werden. (Fotos: 1. Erna, 2. Hildegard; ©Hildegard Jacobsohn)

Ab 14:30 Uhr bietet die Vorsitzende des Fördervereins Cohn-Scheune e.V., Frau Prof. Dr. Inge Hansen-Schaberg, Führungen durch die erweiterte Ausstellung an.

Ermöglicht wurde die Ausstellung durch die finanzielle Unterstützung der Sparkassenstiftung Rotenburg-Bremervörde. 

 

In der Rotenburger Kreiszeitung erschien der folgende Bericht.

Vortrag: „Brücken bauen“ von Antonia Borgas

Mein Jahr im Internationalen Jugend Freiwilligendienst im Altenheim „Rischonej Ha Carmel“ in Israel

Nach ihrem Abitur 2018 hat sich Antonia Borgas entschieden einen Internationalen Jugend Freiwilligen Dienst (IJFD) in Israel zu machen. Dort wurde sie für ein Jahr in einem Altenheim in Haifa, im Norden Israels eingesetzt. Dieses Heim, das „Rischonej Ha Carmel“, wurde 1939 gegründet und war eines der ersten Altenheime in Haifa. Heute leben dort vorwiegend Juden aus Zentral – und Osteuropa, die vor, während oder nach dem 2. Weltkrieg nach Israel bzw. in das damalige Palästina geflohen sind. Alle von ihnen haben eine schwere Vergangenheit und den Großteil ihrer Familie im Holocaust verloren oder waren selbst sogar in einem Konzentrationslager. Sie sind mit der Erwartung nach Israel gekommen ein ganz neues Leben starten zu können.

Über ihre bewegenden Erfahrungen und Begegnungen in ihrer Arbeit berichtet Antonia Borgas an diesem Abend: „Bei meinen Begegnungen mit ihnen haben ich den Schmerz gespürt, der auf ihnen lastet. Es ist ihnen sehr wichtig, dass ihre Geschichte nicht verloren geht, genauso wie die Erinnerung an das Leiden im Holocaust, sodass so etwas nie wieder geschieht. Deswegen ist es mir ein Anliegen von ihren Schicksalen zu berichten, meiner Arbeit mit ihnen und all den berührenden Momenten, die ich mit ihnen erleben durfte“.

Die Organisation, durch die sie in diesem Heim eingesetzt wurde, heißt auf Hebräisch „Hagroshrim“, was übersetzt „Brückenbauer“ bedeutet. Es geht darum Brücken zwischen Juden und Christen, Deutschen und Israelis zu bauen. Begegnung schaffen – Zukunft bauen. (Foto: © A. Borgas)

Antonia Borgas hat 2018 ihr Abitur am Ratsgymnasium gemacht und danach einen Internationalen Jugend Freiwilligen Dienst (IJFD) in Israel absolviert.

Montag, 17.02.2020, 19.30 Uhr, Kantor-Helmke-Haus
Eintritt: frei

In der Rotenburger Kreiszeitung erschien am 07.02.2020 dieser Bericht.

Jahresplanung 2020 – 1. Halbjahr

Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 2020 – Frühjahr

Mo 27.01.2020 – 19 Uhr: Kirche „Zum Guten Hirten“: Andacht aus Anlass des 75. Jahrestages der Befreiung des KZs Auschwitz und des Gedenkens an die Opfer des Holocausts sowie der Eröffnung der Wanderausstellung „Kinder-Euthanasie“

Mo 17.02.2020 – 19:30 Uhr: Kantor-Helmke-Haus (in Kooperation mit der VHS): Vortrag von Antonia Borgas – „Brücken bauen – Mein Jahr im Internationalen Jugendfreiwilligendienst im Altenheim Richonej Ha Carmel‘ in Israel

So 23.02.2020 – 11:30 Uhr: Cohn-Scheune: Eröffnung der Erweiterung der Dauerausstellung um das Exil der Töchter und die Rückkehr nach Deutschland  (von 14:30 bis 17:00 Uhr Einführungen)

Mi 26.02.2020 – 19 Uhr: Kantor-Helmke-Haus (in Kooperation mit der VHS): Tayvl mayner“ – Theater mit Puppen, Schatten und Live-Musik (Eintritt/Vorverkauf: EURO 10; VHS/Infobüro der Stadt)

Di 24.03.2020 – 19 Uhr: Cohn-Scheune: Lesung: Persische Lyrik mit dem Verleger Madjid Mohit und der Lyrikerin Schirin Nowrousian (Bremen)

Vom 3. April bis zum 30. September 2020 präsentieren wir aus Anlass des zehnjährigen Jubiläums der Cohn-Scheune die folgende Open-Air-Ausstellung. Das Museum wurde am 19. September 2010 eröffnet.

Fr 03.04.2020 – 15 Uhr: Eröffnung der Open-Air-Ausstellung „Am Ende des Tunnels“ über die Kindertransporte in der NS-Zeit von Berlin nach England auf der Grünfläche neben der Stadtkirche auf drei Litfaßsäulen mit einem Vortrag von Dr. Andrea Hammel, Aberystwyth, Wales

Di 12.5.2020 – 19 Uhr: Cohn-Scheune: Vortrag von Dr. Anthony Grenville, London, über das Exil in Großbritannien

Stand 27.01.2020