In der Dauerausstellung der Rotenburger Cohn-Scheune geben wir einen umfassenden Einblick ins jüdische Leben in der Region und seine nahezu 200-jährige Geschichte. Besonders im Blickpunkt stehen die Entwicklung der jüdischen Gemeinde Rotenburgs sowie die Familien- und Unternehmensgeschichte der Familie Cohn (das Ehepaar Gertrud und Hermann Julius Cohn), seit der ersten Ansiedlung von Schutzjuden im 18. Jahrhundert bis zum „Dritten Reich“, als den Mitgliedern der Familie entweder die Flucht ins Ausland gelang oder aber sie von den Nationalsozialisten ermordet worden sind. Siehe dazu die Seite über die Familie Cohn.
Anhand mehrerer Themeninseln im Erdgeschoss können sich Gäste gezielt informieren. Viele Fundstücke aus kommunalen und staatlichen Archiven werden hier erstmals gezeigt. Auch Dokumente und Fotografien aus dem Privatbesitz sind hier zu sehen. Diverse einfach zu bedienende Multimediastationen (Touch-Screen) erlauben eine vertiefende Information und regen zur eigenen „Forschung“ an. Entdecken Sie auf der interaktiven Karte, wo und wie in unserer Region jüdische Familien lebten, oder vertiefen Sie Ihre Eindrücke mittels besonderen, eigens dafür angefertigten Objekttafeln, die in den Themeninseln stecken.
Im Obergeschoss finden Sie etliche Gegenstände aus der jüdischen Kultur und Religion und werden feststellen, wie eng viele Verbindungen zwischen den drei großen monotheistischen Weltreligionen sind. Wussten Sie, dass es „koschere Gummibärchen“ gibt, oder wie sehr sich viele christliche Riten an die jüdischen anlehnen? 2020 haben wir die Ausstellung um wertvolle Exponate ergänzt: Eine historische Tora-Rolle und der Nachbau der Zevener Synagogenmöbel sind als Dauerleihgaben zu besichtigen.
Die Cohn-Scheune verfügt darüber hinaus über eine größere Anzahl von Tablet-PCs, mit deren Hilfe das Museum auch individuell erkundet werden kann: In mehreren Kurzfilmen wird das, was in der Cohn-Scheune zu sehen ist, vertiefend erläutert. Insbesondere zu den im OG gezeigten Gegenständen des jüdischen Lebens, der jüdischen Kultur und Religion, sogenannte Judaica, gibt es kurze, prägnante filmische Erläuterungen. Großen Anklang bei Gästen jeder Generation findet ein eigens für die Rotenburger Cohn-Scheune entwickeltes „Dreidel“-Computer-Spiel, mit dem man sein Wissen schnell und spielerisch testen kann.
Neben der Dauerausstellung finden regelmäßig Sonderausstellungen statt. Präsentiert werden vor allem künstlerische und thematisch passende dokumentarische Arbeiten. Die bisherigen Sonderausstellungen finden Sie am Ende unter Aktuelles. Darüber hinaus werden die Museumsräume auch als Kulturwerkstatt genutzt mit Lesungen, Vorträgen, Filmvorführungen und Workshops. Was nächstens in der Cohn-Scheune stattfindet, lesen Sie ebenso unter Aktuelles.
Und hier einige Stimmen von Besuchern des Museums, zitiert aus dem ausliegenden Gästebuch.
Die Dauerausstellung ist 2010 von dem Berliner Historiker Manfred Wichmann als Kurator konzipiert und erstellt worden, der selbst aus Rotenburg stammt. 2020 ist die Dauerausstellung von Inge Hansen-Schaberg um das Exil der Cohn-Töchter und die Rückkehr nach Deutschland erweitert worden. Die Gestaltung und Ausführung der Ausstellung sowie die Konzeption und Umsetzung der Multimedia stammen von den Agenturen historikerin.de und cbc|design. Unterstützt wurde die inhaltliche Erstellung der Ausstellung vom Jüdischen Museum Berlin, dem Stadtarchiv Rotenburg und dem Staatsarchiv Stade.