Alice Salomon – ein Porträt

Di 25. September 2018 – 19 Uhr: Vortrag von Dr. Ariane Feustel (Berlin):  Emanzipation, soziale Verantwortung und deren Destruktion durch den Nationalsozialismus – Alice Salomon (1872 -1948)

125 Jahre ist es her, dass die ersten Bausteine für eine moderne professionelle Soziale Arbeit gelegt wurden. Es waren vor allem Frauen, junge Frauen aus bürgerlichen, häufig jüdischen Elternhäusern, die sich auf den Weg machten, der sozialen Not zu begegnen.

 

Eine von ihnen war Alice Salomon (1872 in Berlin geboren und 1948 im Exil  in  New York gestorben), die im sozialen Engagement ihre Lebensaufgabe fand und der sozialen Arbeit emanzipatorische, gesellschaftspolitische Ziele und professionelle Maßstäbe setzte. Diese wurden von den Nationalsozialisten zerstört und in ihr Gegenteil verkehrt, sie selbst wurde verfolgt, ins Exil vertrieben und all ihrer Rechte beraubt.

 

 

 

Der Vortrag portraitiert Alice Salomon, eine der international renommierten, herausragenden deutschen   Sozialreformerinnen und Feministinnen des 20. Jahrhunderts,  als eine Protagonistin der Moderne und   Vordenkerin einer sozialen Gesellschaft. Er zeichnet ihre Verfolgung und Entrechtung durch die Nationalsozialisten und ihr schwieriges Leben im U.S.- amerikanischen Exil nach.

 

 

(1.+2. Foto: Alice Salomon Archiv der Alice Salomon Hochschule Berlin; 3. Foto: privat)

 

Dr. phil. Adriane Feustel, Historikerin, Gründerin und bis März 2013 Leiterin des Alice Salomon Archivs  der Alice Salomon Hochschule Berlin. Sie hat schwerpunktmäßig im Bereich der Sozial- und Frauen geschichte des19. und 20. Jahrhunderts geforscht, besonders  zu Fragen der Sozialen Reform und zu Leben und Werk Alice Salomons. Sie ist Herausgeberin einer umfangreichen Neuauflage der Schriften Alice Salomons (1998-2004) die sie u.a. in der Monographie „Das Konzept des Sozialen im Werk Alice Salomons“ (2011) analysiert und interpretiert hat. Sie ist langjähriges Mitglied der Gesellschaft für Exilforschung und der Arbeitsgemeinschaft „Frauen im Exil“.

 

Für die Schüler und Schülerinnen der Ev. Fachschule für Sozialpädagogik Rotenburg findet am Vormittag von 8:45 – 11:15 Uhr ein Seminar mit Dr. Feustel und Pastorin Sabine Sievers statt zum Tema „Was fange ich nach der Schule an? – Helfen und soziale Arbeit als Lebensperspektive – Alice Salomons Weg in die soziale Arbeit“.

In der Rotenburger Kreiszeitung erschien am 27.09.2018 dieser Bericht

Di 28.08.2018 – 20 Uhr – Vortrag: Widerstand und Verfolgung im Nationalsozialismus – Drei Schicksale aus Visselhövede und Unterstedt

Di 28.08.2018 – 20 Uhr (in der Cohn-Scheune – Eintritt EURO 3):  Vorträge von Zahra Palmanak, Almuth Quehl und Hanna Tamke über drei Schicksale aus unserer Region

Drei Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden, stehen im Mittelpunkt dieser Veranstaltung: Willi Sommerfeld, Bibelforscher (ein Zeuge Jehovas) aus Unterstedt, Heinrich Porrath, Gewerkschafter und SPD-Mitglied aus Visselhövede und Oskar Alexander, jüdischer Kaufmannssohn aus Visselhövede. Jedes einzelne dieser Schicksale ist erschütternd und bewegend, dennoch sind es nur drei aus einer großen Anzahl auch hier bei uns Verfolgter und Ermordeter, an die erinnert werden soll.

Mit der Geschichte Willi Sommerfelds hat sich Zahra Palmanak im Rahmen eines Projektes an der BBS beschäftigt. Die Schicksale Heinrich Porraths und der Familie Alexander haben Hanna Tamke und Almuth Quehl im Rahmen ihrer Tätigkeit als Gästeführerinnen in Visselhövede erarbeitet.

(Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus am Rathaus (Dr. Matthias Banz 1989; Foto © Lemme): „Das Vergessenwollen verlängert das Exil und das Geheimnis der Erlösung heißt Erinnerung“)

Am 29.08.2018 erschieb der folgende Artikel in der Rotenburger Kreiszeitung von Herrn Bonath: „Er unterschrieb nicht und starb am 29. März 1939 im KZ“

 

Plakat-Retrospektive

Neue Ausstellung für das Treppenhaus der Cohn-Scheune:

Seit dem 25.07.2018 dokumentieren gerahmte Plakate als Retrospektive die Veranstaltungen der Kulturwerkstatt in  der Cohn-Scheune der vergangenen 12 Jahre. Die Ausstellung gibt einen guten Einblick in das vielseitige Programm des Museums.

Rotenburger Kreiszeitung