Mitgliederversammlung 2018 und Bericht der Eichenschüler von ihrer Reise nach Krakau und Auschwitz

Nachfolgender Artikel von Michael Schwekendiek erschien am 09.03.2018 in der Rotenburger Kreiszeitung:   180309 Eine nicht ganz gewöhnliche Versammlung

Vortrag mit Filmbeispielen: „DISPLACED. (R)Emigranten als Figuren im Film nach 1945“ – Dr. Heike Klapdor (Berlin)

Di 20. Februar 2018 – 19 Uhr – Rathaus im Ratssaal – Eintritt: 4 EURO

Dass die Heimat Fremde geworden ist, hat Alfred Polgar 1948 das „Emigranten-Schicksal“ genannt. Dass die Heimat fremd bleibt, ist das Remigranten-Schicksal. Autobiographien und Briefwechsel bezeugen, dass die, die nach Kriegsende zurückkehren, nicht willkommen sind, überflüssig, gedemütigt, ignoriert, heimat- und trostlos – displaced persons. Das Nachkriegs-Kino betreibt ab 1945 Geschichtspolitik, wenn es trösten, versöhnen, aufklären und vergessen machen will. Es kennt die Täter- und die Kriegsheimkehrerfigur, aber nur selten die Figur des Remigranten.

Eine kommentierte Montage aus Filmsequenzen charakterisiert den marginalen, aber aufschlussreichen filmischen Topos Remigration – zwischen Sehnsucht und Enttäuschung, zwischen Verzeihen und Rache, zwischen Re-Education und Außenseitertum.

Gezeigt werden Ausschnitte aus:

ZWISCHEN GESTERN UND MORGEN (1947), GERMANIA ANNO ZERO (1948), DER RUF (1949), DER VERLORENE (1951), WELCOME TO VIENNA – WOHIN UND ZURÜCK (1984/85), DER HIMMEL ÜBER BERLIN (1987), DER PASSAGIER. WELCOME TO GERMANY (1988), EUROPA (1991), AUF WIEDERSEHEN AMERIKA (1994), PHOENIX (2014), IM LABYRINTH DES SCHWEIGENS (2014), DER STAAT GEGEN FRITZ BAUER (2015)

– Das Foto zeigt den Schauspieler Fritz Kortner im Film „Der Ruf“ von Josef v. Baky – BRD 1949. ©Filmmuseum Berlin – Deutsche Kinemathek –

„Herzkeime“ – Theaterstück

Di 30. Januar 2018 – 20 Uhr  – Rathaus / Ratssaal: Theaterstück „Herzkeime“   initiert von der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Rotenburg und in Kooperation mit der VHS und der Cohn-Scheune e.V.

Eine szenische Reise durch die Welten der beiden deutsch-jüdischen Dichterinnen Nelly Sachs und Selma Meerbaum-Eisinger. Martina Roth und Johannes Conen sorgen international mit ihrer „bewegtbildtheater“-Produktion „HERZKEIME“ für Aufsehen, ein Theaterabend der unter die Haut geht. HERZKEIME vermischt Schauspiel, Gesang und Film, in dem die emotionale Kraft der Bilder, den gesungenen, gesprochenen Worten eine nachhaltige Dimension verleiht. Ein einzigartiger Theaterabend der sich den beiden jüdischen Lyrikerinnen Nelly Sachs und Selma Meerbaum-Eisinger widmet. Ein poetischer Abend, ein Abstecher in die Welt des Liedes und der Lyrik.
Schauspiel und Gesang: Martina Roth  – Bewegtbild, Kompositionen und Gitarre: Johannes Conen