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Filmvorführung: Bad Nazi – Good Nazi

Am Dienstag, 6. September im Ratssaal der Stadt Rotenburg, Große Straße 1

Foto: Christoph Dembowski

Auf Initiative des Rotenburger Fördervereins Cohn-Scheune wird am Dienstag, 6. September 2022, 19:00 Uhr, im Ratssaal der Stadt der Film „Bad Nazi – Good Nazi“ des israelischen Regisseurs Chanoch Ze‘evi gezeigt. Der Film nimmt Bezug auf Roman Polanskis Spielfilm „Der Pianist“, der 2002 in die Kinos kam. Gegenstand der Handlung ist, wie der deutsche Offizier Wilhelm Hosenfeld, der bei Kriegsbeginn noch überzeugter Nationalsozialist war, das Leben des jüdischen Pianisten Wladyslaw Szpilman rettet.

Hosenfeld, der viele weitere polnische Menschen retten konnte, hat den Krieg nicht überlebt. Er starb in sowjetischer Kriegsgefangenschaft.

Vor Kriegsbeginn war Wilhelm Hosenfeld Grundschullehrer in Thalau, einer kleinen Gemeinde bei Fulda. Beate Geicke, eine engagierte Bürgerin aus Thalau, erreichte 2015, dass eine Gedenktafel für Wilhelm Hosenfeld an der Grundschule angebracht wurde. Der Film „Bad Nazi – Good Nazi“ dokumentiert die Auseinandersetzung um diese Gedenktafel, stellt interessante Fragen an unsere Erinnerungskultur und bietet Parallelen zur Entstehungsgeschichte der Cohn-Scheune.

Beate Geicke, Foto: privat

Bernd Geicke, Foto: privat

Kurt Meyer, Foto: privat

 

 

 

 

 

 

 

 

Beate und Bernd Geicke werden bei der Filmvorführung zu Gast sein. Sie werden begleitet von Kurt Meyer aus Rotenburg an der Fulda, der bekannt wurde durch sein Buch „Geweint wird, wenn der Kopf ab ist“. Darin beschreibt er die persönliche Auseinandersetzung mit seinem Vater, der Generalmajor der Waffen-SS war und auch nach Kriegsende keinerlei Zweifel an dem verbrecherischen Regime erkennen ließ, dem er gedient hatte. Alle drei werden im Anschluss an die Filmvorführung für Gespräche zu Verfügung stehen.

Beate Geike, geboren und aufgewachsen in Thalau, ist seit über 20 Jahren mit kulturellen Angeboten in ihrem Heimatdorf präsent. Gemeinsam mit ihrem Mann Bernd bot sie in ihrem dortigen Kulturcafè der Geschichte und dem Andenken an Wilm Hosenfeld einen Raum. Die Freundschaft des Ehepaares mit Wilm Hosenfelds Tochter Uta und ihrem Mann Ekkehart ermöglichten interessante Informationsabende, deren Höhepunkt in Thalau die Vorbereitung und Aufstellung des Gedenksteines für Wilm Hosenfeld gewesen ist.

Kurt Meyer, Jahrgang 1945, war Lehrer für Deutsch, Geschichte und Politik an der Jakob-Grimm-Schule (Rotenburg an der Fulda), Fachleiter für Geschichte am Studienseminar in Kassel   und von 1979 bis 1984 Auslandslehrer in Bogota (Kolumbien). Er ist u.a. Autor des Buches „Geweint wird, wenn der Kopf ab ist“, in dem er sich kritisch mit seinem Vater, Kurt Meyer, Generalmajor der Waffen-SS auseinandersetzt.

Eintritt zum Filmabend: 3,- Euro