Lesung am 14. Februar: Mag der nächste Frühling kommen

Eine Reise durch die vielsprachige Literatur der Ukraine

Freiheitsgedichte aus der Zarenzeit, Poesie und Romane der postsowjetischen Jahre und der vom Krieg bestimmten Gegenwart – Barbara Alms, Inge Buck und Compagnie aus Bremen tragen Texte ukrainischer Schriftstellerinnen und Poeten vor.

Foto Inge Buck und Barbara Alms

Inge Buck (li.) und Barbara Alms; Foto: Hartmut Drewes

„Mag der nächste Frühling kommen.“ Mit dieser hoffnungsvollen Gedichtzeile von Serhij Zhadan lassen Barbara Alms und Inge Buck ihre literarische Ukraine-Reise durch einen Zeitraum von 170 Jahren beginnen und enden. Sie machen uns mit frühen Freiheitsgedichten aus der Zeit der Zarenherrschaft bekannt, mit Taras Schewtschenko und Iwan Franko, die mit der Entstehung der ukrainischen Literatur eng verbunden sind. Der Schwerpunkt liegt an diesem Abend auf Werken der postsowjetischen Zeit und der vom Krieg geprägten Gegenwart – von Schriftstellerinnen und Poeten wie Juri Andruchowytsch, Ilya Kaminsky, Andrij Kurkow, Natalka Sniadanko, Jelena Saslawskaja und Serhij Zhadan. Letzterer erhielt 2022 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. In ihren Gedichten und den Auszügen aus ihren Romanen ersteht ein lebendiges Bild der Menschen und der ukrainischen Gesellschaft. Vorgetragen werden die Texte von Barbara Alms, Inge Buck und weiteren Mitgliedern des Literarischen Quartiers Bremen. Unter ihnen ist auch der Historiker Eberhard Schmidt, der die verschiedenen Phasen der literarischen Ukraine kurz geschichtlich einordnet. Die Kulturwerkstatt der Cohn-Scheune freut sich, dass die Gruppe, die das Rotenburger Publikum schon einmal mit einem Programm begeistert hat, erneut in die Stadt kommt.

Barbara Alms, lange Jahre Direktorin eines Kunstmuseums, veröffentlichte zuletzt eine europäische Kulturgeschichte der Berge und ihrer Bilder: Die gleißenden Gipfel. Malerei zwischen Mythos und Moderne.

Inge Buck war Kulturwissenschaftlerin an der Hochschule Bremen und veröffentlichte zahlreiche Lyrikbände, zuletzt gemeinsam mit Madjid Mohit den zweisprachigen deutsch-persischen Gedichtband Die Welt ist ein Septembertag.

Vom Literarischen Quartier sind dabei: Hartmut Drewes, Johannes Feest, Cornelius Kopf-Finke, Markus Neumann, Insa Oertel, Eberhard Schmidt, Friedrich Schmitz. Das LitQ ist eine Gruppe Literaturschaffender und -interessierter aus Bremen.

Dienstag, 14. Februar 2023, 19:00 Uhr

im Ratssaal der Stadt, Große Straße 1, 27367 Rotenburg (Wümme)

Eintritt: € 3,- bzw. Spende erbeten. SchülerInnen frei

Veranstalter:

Förderverein Cohn-Scheune
Am Kirchhof 1
27356 Rotenburg

 

Der Abend wird vom Rotary Club Wümmeland finanziell unterstützt.

 

Hier geht es zur Veranstaltungsankündigung der Rotenburger Kreiszeitung: Freiheitslyrik der Ukraine im Rotenburger Ratssaal, RK online vom 08.02.2023

Vortrag am 2. Februar: Die Geschichte der Familie Blach aus Stralsund

Die Geschichte der Familie Blach aus Stralsund. Wie mit einer Haussanierung die Begegnung mit den Nachfahren der einstigen jüdischen Eigentümer zustande kam. Vortrag von Friederike Fechner, Stralsund.

Friederike Fechner, Foto: privat

Das ehemalige Haus der Familie Blach; Foto: privat

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1938 musste die jüdische Familie Blach ihr Wohn- und Geschäftshaus in Stralsund aufgeben und versuchte, vor der NS-Verfolgung fliehen. Zahlreiche Familienmitglieder überlebten den Holocaust nicht.

Dank der jahrelangen Recherchen der Cellistin und Kulturmanagerin Friederike Fechner kam es jedoch 80 Jahre später zu einem ersten Treffen von einem Dutzend der Nachfahren, die heute in Großbritannien, Deutschland und den USA, in Israel und den Niederlanden leben. Viele von ihnen sahen sich zum ersten Mal. Ähnliches ist ja auch anlässlich der Stolpersteinverlegung für Gertrud und Hermann Cohn sowie für ihre Töchter Erna und Hildegard und ihre Angestellten Paul Immermann und Bernhard Heilbronn in Rotenburg 2005 gelungen.

Donnerstag, 2. Februar 2023

19:00  Uhr  in der Cohn-Scheune

Veranstalter:

Förderverein Cohn-Scheune
Am Kirchhof 1
27356 Rotenburg

Einen schönen 4. Advent und ein frohes Chanukka!

Foto: J. Krull

Haben Sie schon einmal von Weihnukka gehört? Weihnukka ist ein Kofferwort, also eine Kombination aus Weihnachten und Chanukka. Tatsächlich ähneln sich viele Traditionen von Advent/Weihnachten und Chanukka. Beim Öl- und Lichterfest Chanukka kommt acht Tage lang ein Licht hinzu. Im Advent wird jeden Sonntag eine Kerze mehr angezündet. In diesem Jahr fallen der erste Chanukka-Tag und der vierte Advent zusammen, ebenso der letzte Chanukka-Tag und der zweite Weihnachtstag. Reichhaltiges Essen und fettiges Gebäck gehören für viele ebenso dazu wie ausgedehnte Spielenachmittage und Musik.

„Im 19. Jahrhundert hatte sich Weihnachten in Deutschland als Fest etabliert, bei dem neben der geistlichen Bedeutung Werte wie Familie und Mildtätigkeit im Vordergrund standen. Weihnachtliches Brauchtum wie der Weihnachtsbaum, Weihnachtsschmuck, Geschenke oder das Weihnachtsessen wurden mehr als eine deutsche denn eine christliche Tradition wahrgenommen. Die zeitliche Nähe des Beginns des Chanukkafestes am 25. Kislew (Ende November/Dezember) zum Weihnachtsfest sowie die Übernahme verschiedener Traditionen wie eines geschmückten Baums oder von Geschenken führten zu einer Vermischung von Traditionen, die zeitgenössisch spöttisch als „Weihnukka“ bezeichnet wurden. Insbesondere moderne jüdische Familien übernahmen Elemente des weihnachtlichen Brauchtums in das Chanukkafest. So wurden seit dem 19. Jahrhundert Chanukkageschenke oder Chanukkageld üblich. Viele Familien aus dem deutsch-jüdischen Bürgertum feierten direkt Weihnachten als ein rein säkulares Winterfest. So wurde der erste historisch gesicherte Weihnachtsbaum in Wien 1814 durch die jüdische Gesellschaftsdame Fanny von Arnstein aufgestellt, die diesen Brauch aus Berlin mitgebracht hatte. Auch Theodor Herzl feierte Weihnachten, obwohl er als überzeugter Zionist für die Stärkung der jüdischen Identität und gegen eine Assimilation eintrat. Verbreitete Elemente dieses säkularen Weihnachtsfestes und seines Einflusses auf das Chanukkafest bei Juden waren ein Chanukkabaum oder Chanukkabusch als Gegenstück zum Weihnachtsbaum, der Chanukkamann, der als Gegenpart zum Weihnachtsmann die Geschenke für die Kinder brachte, oder der acht Klappen enthaltende Chanukkakalender.“

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Weihnukka

Die Vermischung beider Feste ist umstritten. Dennoch sind viele Menschen beiden Festen und ihren Traditionen verbunden. Ob Sie nun lieber Weihnachten oder Chanukka oder beides zusammen feiern – wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben frohe und entspannte Feiertage.