„Ātash, Ātash. Ins Feuer springt das Herz …“

Lyriklesung anlässlich des persischen Neujahrsfestes

Dienstag, 30. März 2023 um 19:00 Uhr

 

Ein traditionell mit sieben Gaben gedeckter Nowruz-Tisch, © Nowrous Photography

Anlässlich des persischen Neujahrsfests Nowruz sind der Verleger Madjid Mohit des Bremer Sujet Verlags und die Lyrikerin und Übersetzerin Schirin Nowrousian, Stapel, mit zeitgenössischen Gedichten zu Gast: deutsch-persische Sprachklangkunst. – Khosh amadid! Seien Sie herzlich willkommen!

Die aktuelle Lage im Iran wird an dem Abend ebenfalls zur Sprache kommen.

 

Madjid Mohit, © Sujet Verlag

Madjid Mohit, 1990 als politischer Flüchtling aus Teheran nach Deutschland gekommen, gründete 1996 den Sujet Verlag in Bremen. Sein Schwerpunkt ist heute grenzüberschreitende Literatur, verfasst von Autorinnen und Autoren, die in zwei oder mehr Sprachen und Kulturen zu Hause sind. „Luftwurzelliteratur“, nennt Mohit sie. Er übersetzt auch selbst aus dem Persischen ins Deutsche und umgekehrt. 2015 wurde er mit dem Hermann-Kesten-Preis des deutschen PEN-Zentrums ausgezeichnet, 2018 als Bremer Diversity-Persönlichkeit.

 

 

Schirin Nowrousian, © Sujet Verlag

Schirin Nowrousian, im Ruhrgebiet geboren und aufgewachsen, lebt – nach Jahren in Paris, Berlin, Dublin, Brüssel, Bremen und Vilnius – derzeit in Stapel. Sie ist Autorin, Lyrikerin und Übersetzerin. Neben dem Schreiben und Übersetzen ist sie zudem auch als Dramaturgin, Moderatorin und Lehrende tätig. Zuletzt erschien 2022 ihr Gedichtband „Wilna-Worte/ Vilniaus žodžiai“ bei Schiler & Mücke, Berlin/Tübingen.

Vor Jahren begeisterten die beiden schon einmal mit einem Lyrikprogramm in der Cohn-Scheune.

Eintritt: 5,00 € / Vereinsmitglieder 3,00 € / Schüler und Schülerinnen frei.

 

Lesung und Gespräch: Leben will ich, leben, leben!

Hermann Vinke spricht über die Widerstandskämpferin Cato Bontjes van Beek am 7. März 2023, 19 Uhr, Cohn-Scheune

Hermann Vinke, Foto: privat

Cato Bontjes van Beek, © Saskia Bontjes van Beek

 

 

 

 

 

 

 

Der Journalist und Autor Hermann Vinke, Bremen, stellt das Buch Leben will ich, leben, leben über die Widerstandskämpferin vor. Cato Bontjes van Beek wurde am 14. November 1920 in Bremen geboren. Sie entstammte einer Familie von Malern, Musikern und Keramikern, wuchs in Fischerhude bei Bremen auf und schloss sich 1941 in Berlin der Roten Kapelle an, einer der größten Widerstandsgruppen im Dritten Reich, die zugleich den höchsten Frauenanteil besaß. Wie Sophie Scholl von der Weißen Rose in München entwarf und verteilte Cato Bontjes van Beek Flugblätter, wurde zum Tode verurteilt und nach fast zehnmonatiger Haft am 5. August 1943 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Sie war 22 Jahre alt. Ihre Briefe und Kassiber aus der Haft gehören zu den eindrucksvollsten Zeugnissen einer politischen Gefangenen während der NS-Zeit.

Hermann Vinke ist preisgekrönter Sachbuchautor und hat u. a. das Buch Das kurze Leben der Sophie Scholl veröffentlicht.

Vinke, geb. 1940 in Rhede-Ems, Journalist und Autor zahlreicher Bücher, darunter Das kurze Leben der Sophie Scholl, 1980 (Dt. Jugendliteraturpreis), Cato Bontjes van Beek – Ein Porträt (2013), Carl von Ossietzky (1978); Dokumentation: Die DDR (2008), Gegen den Strom der Unfreiheit – Zeitzeugen der DDR erinnern sich (2013), Akteneinsicht Christa Wolf (1993, hrsg.). Ein Volk steht auf und geht zum Arbeitsamt – Staatsholding Treuhand als Fehlkonstruktion – die Sicht von Betroffenen, Hamburg 2021. Studium der Geschichte und Soziologie. Redakteur bei Tageszeitungen und beim NDR in Hamburg. ARD-Korrespondent in Japan, USA, DDR/ Ostmitteldeutschland und Ostmitteleuropa. 1992-2000 Programmdirektor Hörfunk Radio Bremen.

Lesung und Gespräch am 7. März 2023 um 19:00 Uhr in der Cohn-Scheune

Eröffnung der Sonderausstellung: „Ach schau an, und wer küsst mir?“

Zeichnungen von Marion Baruch ab Sonntag, 26. Februar 2023, um 15.00 Uhr, Cohn-Scheune

"Und wer küsst mir?" Bild: Marion Baruch

Bild: Marion Baruch, © Familie Arna und Lior Oren

Foto: Familie Baruch/Arna

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit einer Einführung in die Familiengeschichte von Lior Oren, Hamburg

Marion Baruch (1919-1943) schenkte ihrer älteren Schwester Helga zur Hochzeit ein Buch mit humorvollen Zeichnungen. Darin skizzierte Marion Baruch die Liebesbeziehung ihrer Schwester zu Bernhard Arna sowie das Leben der jüdischen Familie Baruch im Hamburger Grindelviertel in den 1920er und 1930er Jahren. Marion Baruch war eine talentierte Zeichnerin und entwarf auch Filmplakate für den Jüdischen Kulturbund in Hamburg. Sie und ihr Vater wurden im November 1941 nach Minsk in ein Ghetto deportiert und 1943 dort ermordet.

Helga und Bernhard Arna dagegen konnten 1936 nach Palästina auswandern. Sie nahmen das Büchlein mit, das die Zeiten in Israel überdauerte. Jahrzehnte später fand der Enkel Lior Oren „Marions Buch“ in Tel Aviv und brachte es zurück nach Hamburg.

Die Geschichtswerkstatt in Hamburg-Eimsbüttel hat Reproduktionen der Zeichnungen anfertigen lassen und die Ausstellung erarbeitet, die der Cohn-Scheune zur Verfügung gestellt worden ist. Zur Ausstellung gibt es einen kleinen Begleitband „Marions Buch“, der in der Cohn-Scheune erworben werden kann.

Lior Oren hat umfangreiche Recherchen zur Familiengeschichte vorgenommen und wird am 26. Februar 2023 die Ausstellungseröffnung mit einer Einführung eröffnen.

 

Eröffnung am Sonntag, 26. Februar 2023, um 15.00 Uhr, Cohn-Scheune