Vortrag am 2. Februar: Die Geschichte der Familie Blach aus Stralsund

Die Geschichte der Familie Blach aus Stralsund. Wie mit einer Haussanierung die Begegnung mit den Nachfahren der einstigen jüdischen Eigentümer zustande kam. Vortrag von Friederike Fechner, Stralsund.

Friederike Fechner, Foto: privat

Das ehemalige Haus der Familie Blach; Foto: privat

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1938 musste die jüdische Familie Blach ihr Wohn- und Geschäftshaus in Stralsund aufgeben und versuchte, vor der NS-Verfolgung fliehen. Zahlreiche Familienmitglieder überlebten den Holocaust nicht.

Dank der jahrelangen Recherchen der Cellistin und Kulturmanagerin Friederike Fechner kam es jedoch 80 Jahre später zu einem ersten Treffen von einem Dutzend der Nachfahren, die heute in Großbritannien, Deutschland und den USA, in Israel und den Niederlanden leben. Viele von ihnen sahen sich zum ersten Mal. Ähnliches ist ja auch anlässlich der Stolpersteinverlegung für Gertrud und Hermann Cohn sowie für ihre Töchter Erna und Hildegard und ihre Angestellten Paul Immermann und Bernhard Heilbronn in Rotenburg 2005 gelungen.

Donnerstag, 2. Februar 2023

19:00  Uhr  in der Cohn-Scheune

Veranstalter:

Förderverein Cohn-Scheune
Am Kirchhof 1
27356 Rotenburg

Einen schönen 4. Advent und ein frohes Chanukka!

Foto: J. Krull

Haben Sie schon einmal von Weihnukka gehört? Weihnukka ist ein Kofferwort, also eine Kombination aus Weihnachten und Chanukka. Tatsächlich ähneln sich viele Traditionen von Advent/Weihnachten und Chanukka. Beim Öl- und Lichterfest Chanukka kommt acht Tage lang ein Licht hinzu. Im Advent wird jeden Sonntag eine Kerze mehr angezündet. In diesem Jahr fallen der erste Chanukka-Tag und der vierte Advent zusammen, ebenso der letzte Chanukka-Tag und der zweite Weihnachtstag. Reichhaltiges Essen und fettiges Gebäck gehören für viele ebenso dazu wie ausgedehnte Spielenachmittage und Musik.

„Im 19. Jahrhundert hatte sich Weihnachten in Deutschland als Fest etabliert, bei dem neben der geistlichen Bedeutung Werte wie Familie und Mildtätigkeit im Vordergrund standen. Weihnachtliches Brauchtum wie der Weihnachtsbaum, Weihnachtsschmuck, Geschenke oder das Weihnachtsessen wurden mehr als eine deutsche denn eine christliche Tradition wahrgenommen. Die zeitliche Nähe des Beginns des Chanukkafestes am 25. Kislew (Ende November/Dezember) zum Weihnachtsfest sowie die Übernahme verschiedener Traditionen wie eines geschmückten Baums oder von Geschenken führten zu einer Vermischung von Traditionen, die zeitgenössisch spöttisch als „Weihnukka“ bezeichnet wurden. Insbesondere moderne jüdische Familien übernahmen Elemente des weihnachtlichen Brauchtums in das Chanukkafest. So wurden seit dem 19. Jahrhundert Chanukkageschenke oder Chanukkageld üblich. Viele Familien aus dem deutsch-jüdischen Bürgertum feierten direkt Weihnachten als ein rein säkulares Winterfest. So wurde der erste historisch gesicherte Weihnachtsbaum in Wien 1814 durch die jüdische Gesellschaftsdame Fanny von Arnstein aufgestellt, die diesen Brauch aus Berlin mitgebracht hatte. Auch Theodor Herzl feierte Weihnachten, obwohl er als überzeugter Zionist für die Stärkung der jüdischen Identität und gegen eine Assimilation eintrat. Verbreitete Elemente dieses säkularen Weihnachtsfestes und seines Einflusses auf das Chanukkafest bei Juden waren ein Chanukkabaum oder Chanukkabusch als Gegenstück zum Weihnachtsbaum, der Chanukkamann, der als Gegenpart zum Weihnachtsmann die Geschenke für die Kinder brachte, oder der acht Klappen enthaltende Chanukkakalender.“

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Weihnukka

Die Vermischung beider Feste ist umstritten. Dennoch sind viele Menschen beiden Festen und ihren Traditionen verbunden. Ob Sie nun lieber Weihnachten oder Chanukka oder beides zusammen feiern – wir wünschen Ihnen und Ihren Lieben frohe und entspannte Feiertage.

Veranstaltungen am 9. November 2022

 © Frederika Hoffmann FOTOGRAFIE

Robert Zoske, © Frederika Hoffmann FOTOGRAFIE

Gemeinsam im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern

Vortrag Dr. Robert M. Zoske: „Sophie Scholl – Es reut mich nichts.“ vormittags Uhr in der IGS (Ahe)

Vortrag Dr. Robert M. Zoske: „Die Geschwister Hans und Sophie Scholl und die Weiße Rose – Geschichte, Menschen, Vermächtnis“, 19:00 Uhr in der IGS (Gerberstraße)

Einführung: Prof. Inge Hansen-Schaberg

Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.

Wer war Sophie, wer war Hans? Warum gingen die Geschwister in den Widerstand, was motivierte sie? Was haben sie uns heute zu sagen? Nach beiden Vorträgen besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen und zu diskutieren.

Am 9. November 2022 veranstaltet der Förderverein Cohn-Scheune in Zusammenarbeit mit der IGS Rotenburg einen Vortragstag zur Erinnerung an den Widerstand gegen den Nationalsozialismus und gedenkt zudem an den 84. Jahrestag der Pogromnacht 1938.

Robert M. Zoske, evangelischer Theologe und Historiker der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“, wird am Vormittag in der IGS (Ahe) einen PowerPoint-Vortrag für die Schülerinnen und Schüler zum Thema „Sophie Scholl – Es reut mich nichts“ halten. Im Mittelpunkt steht die Frage, was geschehen musste, damit aus einem begeisterten Hitlermädchen eine entschlossene Widerstandskämpferin wurde. Auf der Basis neuer Quellen und bisher unveröffentlichter Dokumente zeigt er Sophie Scholl, so wie man sie bislang noch nicht kannte. Anschließend besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen und zu diskutieren.

Die Abendveranstaltung beginnt um 19 Uhr in der IGS (Gerberstraße) mit einem Kurzvortrag der Vorsitzenden des Fördervereins über die Pogromnacht am 9. November 1938 und das Verfolgungsgeschehen in Rotenburg und den umliegenden Gemeinden. In dem Vortrag von Robert M. Zoske geht es dann um „Die Geschwister Hans und Sophie Scholl und die Weiße Rose – Geschichte, Menschen, Vermächtnis“. In beiden Vorträgen zeigt Dr. Zoske, dass die Mitglieder der Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ Vorbilder für Zivilcourage, Mitmenschlichkeit und Glaubensmut sein können und dazu ermutigen, selbständig zu denken und zu handeln.