Lebendiger Adventskalender 2017

SA 23.12.2017: 18 Uhr treffen wir uns auch in diesem Jahr vor der Grootdör der Cohn-Scheune zur Feier des LEBENDIGEN ADVENTKALENDERS: Der Fördervein Cohn-Scheune lädt ein, mit Liedern und einer weihnachtlichen Geschichte den letzten Tag vor Heilig Abend gemeinsam zu beschließen. Im Anschluss ist bei Getränken und Gebäck Gelegenheit zum Gespräch.

CHANUKKA 2017

Auch in diesem Jahr feiern wir das jüdische Lichterfest CHANUKKA. Diesmal  liegen die acht Tage des fröhlichen Festes in der zweiten Dezemberwoche. In der Cohn-Scheune wird am Mittwoch, dem 13. Dezember um 17 Uhr der Chanukka-Leuchter vom jüngsten Teilnehmer/in entzündet und bei Geschichten, Spielen und Latkes dieser alte Brauch gelebt.

Der Vorstand wünscht allen Mitgliedern, Freunden und Förderern ein fröhliches  „chag chanukka sameach!“ zum Lichterfest Chanukka (13.12.2017 – 20.12.2017),  eine gesegnete Weihnachtszeit und einen guten Start in das neue Jahr!

Lebensraum und Getto

Do 9. November 2017 – 19 Uhr: Vortrag von Herrie Teunissen: „Lebensraum und Getto – Karten des Warthegau und Pläne von Litzmannstadt“

Der Historiker Herrie Teunissen ist Sammler von historischen Landkarten, Atlanten und Reiseführern und lehrt am Zentrum für Jüdische Studien in Leiden (NL). Für seinen Vortrag hat er kartographische Dokumente der Jahre 1938 bis 1944 ausgewählt, von denen zeitgenössisch etliche als geheim eingestuft waren, so dass schon die Geschichte der Beschaffung dieser Dokumente spannend ist. Die Stadt Lótz hatte auch vor dem Ersten Weltkrieg nicht zum Deutschen Reichsgebiet gehört, sollte 1939 aber auf Druck der kleinen deutschen Bevölkerungsminderheit (unter 10%) als industrielles Zentrum zum Warthegau gezogen werden. Die Pläne zeigen wie die Ansiedlung von „Volksdeutschen“ in der Stadt Lótz zu einer fortschreitenden Verdrängung der jüdischen Wohnbezirke führte. Auf den Plänen erhielten die Straßen des jüdischen Gettos zunächst keine Namen mehr, später verschwand das Getto gänzlich von den Karten und polnische Straßennamen wurden zunehmend eingedeutscht. Die polnische Stadt Lódz wurde in einem „symbolischen Prozess“ im April 1940 in „Litzmannstadt“ umbenannt. Die Pläne zeigen, wie eine nationalsozialistische Modellstadt mit Aufmarschstraßen, Appellplatz etc. über dem alten Stadtgrundriss entstehen sollte. Es ist beeindruckend zu sehen, wie der nationalsozialistische Größenwahn und seine Vernichtungsstrategien sich in einem so neutral erscheinenden Medium wie Landkarten und Pläne dokumentiert haben.

Die Vortragsprache ist Deutsch. Ab 18:00 Uhr ist die laufende Sonderausstellung: „Schützende Inseln. Lehrgüter für die Auswanderung jüdischer Jugendlicher im Nationalsozialismus“ geöffnet.