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Mi 1. Juni 2016 – 19 Uhr: Vortrag: „Der Scheeßeler Arzt Dr. August Walbaum“

„Über die gesundheitlichen Gefahren des niedersächsischen Bauernhauses und das Leben und Wirken des Scheeßeler Arztes Dr. August Walbaum (1868 – 1938) und seiner Familie“

Dr. August Walbaum war von 1897 bis 1938 praktischer Arzt in Scheeßel und wurde 1897 in Marburg mit einer Arbeit über „Das niedersächsische Bauernhaus und seine Gefahren in gesundheitlicher Beziehung“ promoviert. Walbaum war nach nationalsozialistischer Terminologie „Mischling II. Grades“ oder „Vierteljude“ und nahm sich höchstwahrscheinlich aus diesem Grunde 1938 das Leben. Seine zweite Ehefrau Meta Walbaum stritt nach dem 2. Weltkrieg jahrelang mit Hamburger Behörden um eine Entschädigung wegen der beruflichen Benachteiligung ihres Mannes in der NS-­Zeit.

Drei Vortragende werden dazu am 1. Juni 2016 um 19 Uhr in der Cohn-Scheune referieren: Prof. Dr. Tom Schaberg setzt sich als Pneumologe mit den Erkenntnissen der Dissertation und ihrer aktuellen Bedeutung auseinander. Prof. Dr. Inge Hansen­Schaberg, Vorsitzende des Fördervereins Cohn-­Scheune, und Dr. Karsten Müller-­Scheeßel, Gemeindearchivar in Scheeßel, übernehmen die Aufgabe, Leben und Wirken August Walbaums und den Kampf Meta Walbaums mit den Hamburger Behörden im Kontext von NS­ und Nachkriegszeit darzustellen.  Musikalisch umrahmt wird der Vortrag von Henrich Walbaum (Violine) und seiner Ehefrau Barbara Walbaum (Flöte).

Abbildungen: 1. Vorderansicht eines niedersächsischen Bauernhauses; Dissertation v. August Wallbaum (1897) 2. Dr. August Walbaum (1920er Jahre; Familienarchiv)