Lesung und Gespräch: Leben will ich, leben, leben!

Hermann Vinke spricht über die Widerstandskämpferin Cato Bontjes van Beek am 7. März 2023, 19 Uhr, Cohn-Scheune

Hermann Vinke, Foto: privat

Cato Bontjes van Beek, © Saskia Bontjes van Beek

 

 

 

 

 

 

 

Der Journalist und Autor Hermann Vinke, Bremen, stellt das Buch Leben will ich, leben, leben über die Widerstandskämpferin vor. Cato Bontjes van Beek wurde am 14. November 1920 in Bremen geboren. Sie entstammte einer Familie von Malern, Musikern und Keramikern, wuchs in Fischerhude bei Bremen auf und schloss sich 1941 in Berlin der Roten Kapelle an, einer der größten Widerstandsgruppen im Dritten Reich, die zugleich den höchsten Frauenanteil besaß. Wie Sophie Scholl von der Weißen Rose in München entwarf und verteilte Cato Bontjes van Beek Flugblätter, wurde zum Tode verurteilt und nach fast zehnmonatiger Haft am 5. August 1943 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Sie war 22 Jahre alt. Ihre Briefe und Kassiber aus der Haft gehören zu den eindrucksvollsten Zeugnissen einer politischen Gefangenen während der NS-Zeit.

Hermann Vinke ist preisgekrönter Sachbuchautor und hat u. a. das Buch Das kurze Leben der Sophie Scholl veröffentlicht.

Vinke, geb. 1940 in Rhede-Ems, Journalist und Autor zahlreicher Bücher, darunter Das kurze Leben der Sophie Scholl, 1980 (Dt. Jugendliteraturpreis), Cato Bontjes van Beek – Ein Porträt (2013), Carl von Ossietzky (1978); Dokumentation: Die DDR (2008), Gegen den Strom der Unfreiheit – Zeitzeugen der DDR erinnern sich (2013), Akteneinsicht Christa Wolf (1993, hrsg.). Ein Volk steht auf und geht zum Arbeitsamt – Staatsholding Treuhand als Fehlkonstruktion – die Sicht von Betroffenen, Hamburg 2021. Studium der Geschichte und Soziologie. Redakteur bei Tageszeitungen und beim NDR in Hamburg. ARD-Korrespondent in Japan, USA, DDR/ Ostmitteldeutschland und Ostmitteleuropa. 1992-2000 Programmdirektor Hörfunk Radio Bremen.

Lesung und Gespräch am 7. März 2023 um 19:00 Uhr in der Cohn-Scheune

Eröffnung der Sonderausstellung: „Ach schau an, und wer küsst mir?“

Zeichnungen von Marion Baruch ab Sonntag, 26. Februar 2023, um 15.00 Uhr, Cohn-Scheune

"Und wer küsst mir?" Bild: Marion Baruch

Bild: Marion Baruch, © Familie Arna und Lior Oren

Foto: Familie Baruch/Arna

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit einer Einführung in die Familiengeschichte von Lior Oren, Hamburg

Marion Baruch (1919-1943) schenkte ihrer älteren Schwester Helga zur Hochzeit ein Buch mit humorvollen Zeichnungen. Darin skizzierte Marion Baruch die Liebesbeziehung ihrer Schwester zu Bernhard Arna sowie das Leben der jüdischen Familie Baruch im Hamburger Grindelviertel in den 1920er und 1930er Jahren. Marion Baruch war eine talentierte Zeichnerin und entwarf auch Filmplakate für den Jüdischen Kulturbund in Hamburg. Sie und ihr Vater wurden im November 1941 nach Minsk in ein Ghetto deportiert und 1943 dort ermordet.

Helga und Bernhard Arna dagegen konnten 1936 nach Palästina auswandern. Sie nahmen das Büchlein mit, das die Zeiten in Israel überdauerte. Jahrzehnte später fand der Enkel Lior Oren „Marions Buch“ in Tel Aviv und brachte es zurück nach Hamburg.

Die Geschichtswerkstatt in Hamburg-Eimsbüttel hat Reproduktionen der Zeichnungen anfertigen lassen und die Ausstellung erarbeitet, die der Cohn-Scheune zur Verfügung gestellt worden ist. Zur Ausstellung gibt es einen kleinen Begleitband „Marions Buch“, der in der Cohn-Scheune erworben werden kann.

Lior Oren hat umfangreiche Recherchen zur Familiengeschichte vorgenommen und wird am 26. Februar 2023 die Ausstellungseröffnung mit einer Einführung eröffnen.

 

Eröffnung am Sonntag, 26. Februar 2023, um 15.00 Uhr, Cohn-Scheune

Lesung am 14. Februar: Mag der nächste Frühling kommen

Eine Reise durch die vielsprachige Literatur der Ukraine

Freiheitsgedichte aus der Zarenzeit, Poesie und Romane der postsowjetischen Jahre und der vom Krieg bestimmten Gegenwart – Barbara Alms, Inge Buck und Compagnie aus Bremen tragen Texte ukrainischer Schriftstellerinnen und Poeten vor.

Foto Inge Buck und Barbara Alms

Inge Buck (li.) und Barbara Alms; Foto: Hartmut Drewes

„Mag der nächste Frühling kommen.“ Mit dieser hoffnungsvollen Gedichtzeile von Serhij Zhadan lassen Barbara Alms und Inge Buck ihre literarische Ukraine-Reise durch einen Zeitraum von 170 Jahren beginnen und enden. Sie machen uns mit frühen Freiheitsgedichten aus der Zeit der Zarenherrschaft bekannt, mit Taras Schewtschenko und Iwan Franko, die mit der Entstehung der ukrainischen Literatur eng verbunden sind. Der Schwerpunkt liegt an diesem Abend auf Werken der postsowjetischen Zeit und der vom Krieg geprägten Gegenwart – von Schriftstellerinnen und Poeten wie Juri Andruchowytsch, Ilya Kaminsky, Andrij Kurkow, Natalka Sniadanko, Jelena Saslawskaja und Serhij Zhadan. Letzterer erhielt 2022 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. In ihren Gedichten und den Auszügen aus ihren Romanen ersteht ein lebendiges Bild der Menschen und der ukrainischen Gesellschaft. Vorgetragen werden die Texte von Barbara Alms, Inge Buck und weiteren Mitgliedern des Literarischen Quartiers Bremen. Unter ihnen ist auch der Historiker Eberhard Schmidt, der die verschiedenen Phasen der literarischen Ukraine kurz geschichtlich einordnet. Die Kulturwerkstatt der Cohn-Scheune freut sich, dass die Gruppe, die das Rotenburger Publikum schon einmal mit einem Programm begeistert hat, erneut in die Stadt kommt.

Barbara Alms, lange Jahre Direktorin eines Kunstmuseums, veröffentlichte zuletzt eine europäische Kulturgeschichte der Berge und ihrer Bilder: Die gleißenden Gipfel. Malerei zwischen Mythos und Moderne.

Inge Buck war Kulturwissenschaftlerin an der Hochschule Bremen und veröffentlichte zahlreiche Lyrikbände, zuletzt gemeinsam mit Madjid Mohit den zweisprachigen deutsch-persischen Gedichtband Die Welt ist ein Septembertag.

Vom Literarischen Quartier sind dabei: Hartmut Drewes, Johannes Feest, Cornelius Kopf-Finke, Markus Neumann, Insa Oertel, Eberhard Schmidt, Friedrich Schmitz. Das LitQ ist eine Gruppe Literaturschaffender und -interessierter aus Bremen.

Dienstag, 14. Februar 2023, 19:00 Uhr

im Ratssaal der Stadt, Große Straße 1, 27367 Rotenburg (Wümme)

Eintritt: € 3,- bzw. Spende erbeten. SchülerInnen frei

Veranstalter:

Förderverein Cohn-Scheune
Am Kirchhof 1
27356 Rotenburg

 

Der Abend wird vom Rotary Club Wümmeland finanziell unterstützt.

 

Hier geht es zur Veranstaltungsankündigung der Rotenburger Kreiszeitung: Freiheitslyrik der Ukraine im Rotenburger Ratssaal, RK online vom 08.02.2023