Vortrag: Die Sottrumer Familie Moses in der Zeit des Nationalsozialismus

Am Donnerstag, 8. Februar 2024 um 19:00 Uhr in der Cohn-Scheune

Referentin: Claudia Koppert

Am 23. Februar 2024 werden in Sottrum an der Großen Straße fünf Stolpersteine verlegt – als Zeichen der Erinnerung für Mitglieder der Familie Moses. Diese Initiative und Begleitveranstaltungen dazu tragen unterstützt von der Gemeinde drei Sottrumer Institutionen: das Gymnasium, die St.-Georg-Stiftung und der Heimatverein e. V.

https://www.kreiszeitung.de/lokales/rotenburg/sottrum-ort58094/juedische-opfer-des-ns-staats-die-sottrumer-familie-moses-92820191.html

Im Vortrag zeichnet Claudia Koppert anhand von Dokumenten, Fotos und regionalen Berichten die Schicksale von Rudolf Moses und seinem Cousin Albert Moses nach. Beide waren bis in die 1930er Jahre in der Großen Straße als Schlachter tätig. Sie waren Urenkel von Hahn Seligmann und seiner Frau Mike, einem jüdischen Ehepaar aus Franken, das 1814 nach Sottrum zog. Die Familie lebte in zwei Zweigen geschätzt und anerkannt im Ort. Dem setzte die NS-Verfolgung ein Ende. Albert Moses gelang mit seiner Frau Ida Moses, geborene Schad, und den beiden Töchtern Ilse und Inge Anfang 1939 noch die Emigration in die USA. Rudolf Moses wurde im November 1941 ins Ghetto Minsk deportiert und dort Opfer des Holocaust.

Albert Moses mit seiner Frau Ida Moses (l.) und den Zwillingen Ilse und Inge, Mutter Lilli Moses (M.) und Alberts Schwester Else mit dem Schwager Hans Buchholz (r.) 1934 Fotografie Nachlass Auguste Siebert-Buchholz, Privatbesitz Hans-Richard Buthmann. Abgedruckt in Claudia Koppert, „Ländliches jüdisches Leben von der Ansiedlung bis zur Vertreibung: Fünf Generationen der Familie Seligmann und Moses in Sottrum“´. In: Inge Hansen-Schaberg (Hrsg.): Weitererzählen. Die Cohn-Scheune – Jüdisches Museum und Kulturwerkstatt. Berlin, Leipzig 2001, S. 82-136, hier S. 109.

 

Claudia Koppert, Foto: Tilman Koppert

Claudia Koppert ist freie Autorin und Lektorin in Stapel, Beiratsmitglied im Förderverein Cohn-Scheune. 2021 erschien ihr Aufsatz: „Ländliches jüdisches Leben von der Ansiedlung bis zur Vertreibung: Fünf Generationen der Familie Seligmann und Moses in Sottrum“ im Buch „Weitererzählen“, herausgegeben von Inge Hansen-Schaberg, Leipzig/Berlin 2021.

85 Jahre nach den Novemberpogromen

Rotenburger Kreiszeitung vom 8. November 2023

Anlässlich des 9. November 1938 wurde ein Interview mit Prof. Inge Hansen-Schaberg zum Thema Antisemitismus in der Rotenburger Kreiszeitung am 8. November veröffentlicht, das hier nachzulesen ist: https://www.kreiszeitung.de/lokales/rotenburg/novemberpogrome-1938-schicksalstag-der-deutschen-juden-92660325.html.

In einem Interview im Berliner Tagesspiegel am 9. Novembe 2023 erinnert sich Stolperstein-Erfinder Gunter Demnig an die Stolpersteinverlegung der Familie Cohn in Rotenburg:

Interview mit Gunter Demnig, Berliner Tagesspiegel, 09.11.2023

Ein Türchen im „Lebendigen Adventskalender“

Bild von G.C. auf Pixabay

Am Montag, 18. Dezember 2023, 18 Uhr, öffnet die Cohn-Scheune um ihre Tür für den „Lebendigen Adventskalender“ mit Klaus Priesmeier, Hiltrud Uphusen, Manfred Göx und Inge Hansen-Schaberg.